Lesung & Gespräch
Foto: Vera Koubová
Sternstunden eines Lese-, Dichter- und Nachdichterlebens in der Galaxie der Poesie. Ein halbes Jahrhundert schuf der in Berlin lebende Sohn eines masurischen Müllers auf den Schreib- und Bleibspuren der von ihm Bewunderten in Nachworten, Lob- und Grabreden sein persönlichstes Kompendium. So wurde aus dem blutjungen Jäger ein schlohweißer Sammler von Pilgerreisen bis zu den Nobelpreisträgern Seamus Heaney, Tomas Tranströmer und Boris Pasternak.
Richard Pietraß absolvierte 1965 sein Abitur und erwarb zugleich den Facharbeiterbrief als Metallhüttenwerker. Von 1968 bis 1975 studierte er Klinische Psychologie. Anschließend war er bis 1979 als Lektor für Lyrik im Verlag „Neues Leben“ tätig und arbeitete parallel als Redakteur der Zeitschrift „Temperamente“. Zudem gab er von 1977 bis 1979 die Lyrikreihe „Poesiealbum“ heraus. In den Jahren 1978/79 wurde die Redaktion aufgelöst, was ihn zum erzwungenen Ausscheiden veranlasste. Seitdem ist er als freier Schriftsteller tätig. 1989 wurde Pietraß in das P.E.N.-Zentrum der DDR gewählt, im Jahr 2000 folgte die Aufnahme in die Sächsische Akademie der Künste, 2019 in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Sein literarisches Schaffen wurde mit zahlreichen Preisen gewürdigt, darunter die Ehrengabe der Schiller-Stiftung (1992), der Literaturpreis der deutschen Wirtschaft (1994), der Wilhelm-Müller-Preis des Landes Sachsen-Anhalt (1999), der Erwin-Strittmatter-Preis (2004) sowie der ver.di Literaturpreis Berlin-Brandenburg (2009).
Moderation:
Michael Wüstefeld
Eintritt: 8 € | 5 €
Um Voranmeldung wird gebeten.