LeseLounge

19.05.
Freier Eintritt
Die Leselounge Read & Meet

Autorinnen aus DDR & BRD

19:00Uhr

Machen Sie mit bei unserer neuen Leselounge! Im Mittelpunkt steht das literarische Schaffen von Zeitgenossinnen Erich Kästners bis hin zu weiblichen Stimmen der Gegenwart. Ob leidenschaftliche Leser:innen oder neugierige Entdecker:innen – alle sind willkommen!

An diesem Abend widmen wir uns drei Autorinnen, die die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen in Ost- und Westdeutschland literarisch beleuchten. Im Mittelpunkt stehen Gisela Elsners (BRD) Roman „Abseits“ und Christine Wolters (DDR) „Die Alleinseglerin“, die eindrucksvolle Einblicke in die Lebensrealitäten ihrer Protagonistinnen geben – geprägt durch die spezifischen Normen und Zwänge der jeweiligen Gesellschaft.

Ergänzend werfen wir einen Blick auf die Lyrik von Helga M. Novak, einer Autorin, die 1967 aus der DDR in die Bundesrepublik ausreiste. Ihre Gedichte reflektieren die Erfahrungen beider deutscher Staaten und thematisieren die damit verbundenen Herausforderungen.

Für eine gemütliche Atmosphäre ist gesorgt. Lassen Sie sich inspirieren und genießen Sie anregende Gespräche.


BÜCHER & AUTORINNEN

"Abseits" (1982)
In ihrem Roman beleuchtet Gisela Elsner anhand ihrer Protagonistin Lilo Besslein die Schattenseiten des gesellschaftlich determinierten Ehefrauenlebens. Elsner lässt Lilo Besslein konträr zu gesellschaftlichen Erwartungen keine fürsorgliche, liebende Mutter sein, sondern zeigt eine Frau, welche von Freunden und Familie zur Annahme ihrer ungewollten Schwangerschaft gedrängt wird und sich infolgedessen nach der Geburt ihres Kindes gefangen in der Mutterrolle fühlt. Wiederholte Versuche Lilos aus der Mutterrolle und dem Eheleben auszubrechen, scheitern und führen sie in eine immer stärkere soziale Isolation.

Gisela Elsner wurde am 2. Mai 1937 in Nürnberg geboren. Sie veröffentlichte acht Romane, diverse Erzählungen, Aufsätze und Hörspiele sowie ein Opernlibretto. Für ihr Werk erhielt sie etliche internationale Auszeichnungen, darunter den Prix Formentor für ihren ersten Roman Die Riesenzwerge. Sie war Mitglied der DKP und seit 1971 im PEN. Am 13. Mai 1992 nahm sich Gisela Elsner das Leben.


Die Alleinseglerin (1982)
Almut, eine alleinerziehende Literaturwissenschaftlerin, übernimmt von ihrem Vater ein Segelboot, einen Drachen – wunderschön, doch viel zu groß und viel zu kostspielig für sie. Bald verschlingt der Drache all ihre Zeit und ihr Geld. Sie verbringt die Wochenenden nur noch am See, mit der Instandhaltung und Renovierung beschäftigt, oder läuft auf der Suche nach Lack, Sandpapier, Planstoff durch ganz Ostberlin. Die anderen Bootsbesitzer, alles Männer, belächeln sie – so ein Boot sei nichts für eine einzelne Person, schon gar nicht für eine Frau. Mehrfach versucht sie, den Drachen zu verkaufen, aber dann kann sie sich doch nicht von ihm trennen. Denn mit ihm entdeckt sie eine Freiheit, die sie weder in ihrem Land noch in einer Beziehung je finden konnte.

Christine Wolter wurde 1939 in Königsberg/Kaliningrad geboren. Nach der Flucht aus Ostpreußen 1944 kam ihre Familie 1950 nach Ostberlin. Sie studierte Romanistik, war Lektorin im Aufbau-Verlag und ist freiberufliche Übersetzerin, Herausgeberin und Schriftstellerin. Christine Wolter schreibt Erzählungen, Romane und Lyrik, darunter den Bestsellerroman Die Alleinseglerin, der 1982 erschien und von der DEFA verfilmt wurde. 1978 zog sie nach Italien und lebt heute bei Mailand und in Berlin.
 

Helga M. Novak war eine deutsch-isländische Schriftstellerin, deren Werk stark von politischen und gesellschaftlichen Themen geprägt war. Sie studierte Journalistik in Leipzig, brach ihr Studium jedoch 1957 ab, da sie sich weigerte, für die Staatssicherheit zu arbeiten. 1961 ging sie nach Island, kehrte 1965 in die DDR zurück, wurde jedoch 1966 ausgebürgert und musste das Land verlassen. Ab 1966 war sie isländische Staatsbürgerin und ließ sich später in der Bundesrepublik Deutschland nieder. Ihre frühe Lyrik kritisierte die staatlichen Eingriffe in das Privatleben in der DDR, während sie sich später einer realistischen Naturlyrik zuwandte. Sie verstarb 2013.
 

 

 

Einführung: Susann Buck

Die Teilnahme ist kostenfrei.

17.03.
Freier Eintritt

Machen Sie mit bei unserer neuen Leselounge! In diesem Jahr heben wir Bestsellerschätze des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht das literarische Schaffen von Zeitgenossinnen Erich Kästners bis hin zu weiblichen Stimmen der Gegenwart. Ob leidenschaftliche Leser:innen oder neugierige Entdecker:innen – alle sind willkommen!

Für eine gemütliche Atmosphäre ist gesorgt. Lassen Sie sich inspirieren und genießen Sie anregende Gespräche.

Den Auftakt der Reihe bildet Irmgard Keuns Roman Das kunstseidene Mädchen. 1932 veröffentlicht, zählt er zur literarischen Strömung der Neuen Sachlichkeit in der Weimarer Republik. Keun schildert das Lebensgefühl der späten 1920er Jahre – eine Zeit zwischen Glamour, sozialem Abstieg und einer sich zuspitzenden politischen und wirtschaftlichen Lage. Bis heute ist der Roman ein lebendiges, faszinierendes Zeitdokument und ein Klassiker der deutschsprachigen Literatur.
 

Inhalt
Der Roman erzählt die Geschichte der 18-jährigen Doris, die aus einer rheinischen Kleinstadt nach Berlin flieht, nachdem sie einen Pelzmantel gestohlen hat. In der Großstadt sucht sie nach "Glanz" und einem glamourösen Leben, gerät jedoch in eine unsichere Existenz ohne festen Wohnsitz. Sie zieht von einer kurzfristigen Unterkunft zur nächsten und lebt von wechselnden Männerbekanntschaften, doch keine Verbindung bietet ihr dauerhafte Sicherheit. Schließlich findet sie Zuflucht bei Ernst, zu dem sie eine tiefe Zuneigung entwickelt, doch ihre unterschiedlichen Hintergründe verhindern eine gemeinsame Zukunft.
 

Irmgard Keun (1905–1982) war eine deutsche Schriftstellerin, deren Romane in den 1930er-Jahren große Erfolge feierten und später von den Nationalsozialisten verboten wurden. Nach einer kurzen Schauspielkarriere ermutigte sie Alfred Döblin zum Schreiben. Ihr Debütroman Gilgi – eine von uns (1931) wurde ein Bestseller, gefolgt vom noch erfolgreicheren Das kunstseidene Mädchen (1932). 1933 wurden ihre Werke von den Nationalsozialisten verboten, und sie ging ins Exil. Nach Jahren der Flucht kehrte sie 1940 mit falschen Papieren nach Deutschland zurück. Nach dem Krieg geriet sie in Vergessenheit, bis sie in den 1970er-Jahren wiederentdeckt wurde. Sie starb 1982 in Köln.

Einführung:
Susann Buck

Die Teilnahme ist kostenfrei.

04.12.
Freier Eintritt
Leseclub Read & Meet

Dezember-Treffen

Literaturen Subsahara-Afrikas

19:00Uhr

Diskutieren über Literatur ist langweilig? Nicht im Erich Kästner Haus für Literatur!

Vorgestellt und besprochen wird meist Prosa, gelegentlich auch Lyrik, Dramatik oder Sachliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts in deutscher Sprache oder Übersetzung.

Dieser Abend widmet sich einer Auswahl an Texten der Literaturen Subsahara-Afrikas. Vorgestellt und besprochen werden:

  • Nuruddin Farah – „Jenes andere Leben“
  • Nnedi Okorafo – „Binti“
  • Damon Galgut – „Das Versprechen“
  • Chimamanda Ngozi Adichie – „Americanah“
  • Teju Cole – „Open City“
04.10.
Eintritt frei
Read & Meet

Subsahara-Literaturen

19:00Uhr

Diskutieren über Literatur ist langweilig? Nicht im Erich Kästner Haus für Literatur!
Vorgestellt und besprochen wird meist Prosa, gelegentlich auch Lyrik, Dramatik oder Sachliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts in deutscher Sprache oder Übersetzung.

Diesmal geht es um erste Einblicke in die Literaturen Subsahara-Afrikas, von Chinua Achebes Roman „Alles zerfällt“, ein Schlüsseltext der modernen afrikanischen Literatur, bis hin zu den afrofuturistischen Texten Nnedi Okorafors. Falls Sie bereits thematisch passende Belletristik oder Sachliteratur in Ihrem Bücherschrank haben, bringen Sie sie gerne mit!

Der Eintritt ist frei!

Neugierige sind willkommen!

07.08.
Leseclub Read & Meet

+++ VERSCHOBEN +++

19:00Uhr

Literarische Reisevorbereitung: Subsahara
&
Sommergeschichten

Diskutieren über Literatur ist langweilig?
Nicht im Erich Kästner Haus für Literatur!

In Vorbereitung auf das Clubtreffen im Oktober gibt es erste Einblicke in die Literatur der Subsahara.

Gleichzeitig möchten wir den Sommer literarisch zelebrieren und freuen uns auf mitgebrachte Fundstücke.

WICHTIG: Aus betrieblichen Gründen wird das Leseclub-Treffen verschoben. Nächster Termin ist der 4. Oktober.

 

Der Eintritt ist frei.

Neugierige sind willkommen!

05.06.
Eintritt frei
Leseclub Read & Meet

Gespräche über Literatur

Diesmal: "Nastjas Tränen" von Natascha Wodin

19:00Uhr

Diskutieren über Literatur ist langweilig? Nicht im Erich Kästner Haus für Literatur! Vorgestellt und besprochen wird meist Prosa, gelegentlich auch Lyrik, Dramatik oder Sachliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts in deutscher Sprache oder Übersetzung.

Vorgestellt und anschließend gemeinsam besprochen wird das neue Buch von Natascha Wodin, "Nastjas Tränen":

Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine – dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbei­terin nach Deutschland verschleppt wurde. Für Natascha Wodin ist es, als würde sie von ihrem Schicksal erneut eingeholt. Im Heimweh dieser Ukrainerin, mit der sie mehr und mehr eine Freundschaft verbindet, erkennt sie das Heimweh ihrer Mutter wieder, die daran früh zerbrochen ist. Jetzt, Jahre später, zeichnet sie mit verhaltener, tief anrührender Poesie das Porträt von Nastja, einer kämpferischen Frau.

Natascha Wodin: Nastjas Tränen, erschienen 2021 im Rowohlt-Verlag und seit Februar 2023 auch als Taschenbuch erhältlich.

Der Eintritt ist frei.

Neugierige sind willkommen!