
Die LeseLounge Read & Meet
Machen Sie mit bei unserer neuen Leselounge! In diesem Jahr heben wir Bestsellerschätze des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht das literarische Schaffen von Zeitgenossinnen Erich Kästners bis hin zu weiblichen Stimmen der Gegenwart. Ob leidenschaftliche Leser:innen oder neugierige Entdecker:innen – alle sind willkommen!
Für eine gemütliche Atmosphäre ist gesorgt. Lassen Sie sich inspirieren und genießen Sie anregende Gespräche.
Den Auftakt der Reihe bildet Irmgard Keuns Roman Das kunstseidene Mädchen. 1932 veröffentlicht, zählt er zur literarischen Strömung der Neuen Sachlichkeit in der Weimarer Republik. Keun schildert das Lebensgefühl der späten 1920er Jahre – eine Zeit zwischen Glamour, sozialem Abstieg und einer sich zuspitzenden politischen und wirtschaftlichen Lage. Bis heute ist der Roman ein lebendiges, faszinierendes Zeitdokument und ein Klassiker der deutschsprachigen Literatur.
Inhalt
Der Roman erzählt die Geschichte der 18-jährigen Doris, die aus einer rheinischen Kleinstadt nach Berlin flieht, nachdem sie einen Pelzmantel gestohlen hat. In der Großstadt sucht sie nach "Glanz" und einem glamourösen Leben, gerät jedoch in eine unsichere Existenz ohne festen Wohnsitz. Sie zieht von einer kurzfristigen Unterkunft zur nächsten und lebt von wechselnden Männerbekanntschaften, doch keine Verbindung bietet ihr dauerhafte Sicherheit. Schließlich findet sie Zuflucht bei Ernst, zu dem sie eine tiefe Zuneigung entwickelt, doch ihre unterschiedlichen Hintergründe verhindern eine gemeinsame Zukunft.
Irmgard Keun (1905–1982) war eine deutsche Schriftstellerin, deren Romane in den 1930er-Jahren große Erfolge feierten und später von den Nationalsozialisten verboten wurden. Nach einer kurzen Schauspielkarriere ermutigte sie Alfred Döblin zum Schreiben. Ihr Debütroman Gilgi – eine von uns (1931) wurde ein Bestseller, gefolgt vom noch erfolgreicheren Das kunstseidene Mädchen (1932). 1933 wurden ihre Werke von den Nationalsozialisten verboten, und sie ging ins Exil. Nach Jahren der Flucht kehrte sie 1940 mit falschen Papieren nach Deutschland zurück. Nach dem Krieg geriet sie in Vergessenheit, bis sie in den 1970er-Jahren wiederentdeckt wurde. Sie starb 1982 in Köln.
