2009 "Mobile Systems"

Piktogramm Micromuseum
Piktogramm von R. O'Brien

Mobilität ist ein universelles, heute nahezu allgegenwärtiges Phänomen. Im gesellschaftlichen Kontext zeigt sie sich beispielsweise in räumlichen, technologischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsprozessen. Die geistige Mobilität des Einzelnen wird überdies bestimmt durch das ihm eigene Maß an Weltoffenheit, Toleranz, Flexibilität und Kreativität. Das Werk Erich Kästners genießt gerade aufgrund seiner Mobilitätsaspekte weltweit hohes Ansehen: damals wie heute nutzt es multimediale Kanäle und baut Brücken zwischen den Kulturen, seine Themen, die Kontexte, die künstlerische Umsetzung besitzen zeitlose, universelle Gültigkeit.

 

Innere Emigration als Antimobilität, die Verwendung von Pseudonymen als Möglichkeit des Rollenwechsels und Überlebensfrage, die Vielfältigkeit des Literaturunternehmers Erich Kästner, die Beweglichkeit und Produktivität seines Werkes, die räumlich-physische Mobilität in Kästners Vita und den erzählten Geschichten, die vielfältigen Aspekte politischer, gesellschaftlicher, technologischer, wirtschaftlicher und geistiger Entwicklung im Lebenswerk, die Frage nach Herkunft und Mobilität, und schließlich die anhaltend umfängliche Rezeption des literarischen Erbes, vor allem auch auf internationaler Ebene – das zeigten die ausschnitthaften Materialien in unserem Zwillingsmodul „Lotte“ in der Kabinettausstellung von 2009.

 

Gespiegelt wurde die am Individuum Erich Kästner untersuchte Mobilitätsthematik in „Luise“, dem zweiten Modul, auf der Makroebene.