Zeit ist ein allgegenwärtiges und doch unfassbares Phänomen. Durch die Zeit zu reisen, ist ein uralter Menschheitstraum, der nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Schriftsteller und Filmemacher immer wieder beschäftigt hat und dessen Faszination zeitlos ist. Die Kabinettausstellung von 2005, „Zeitreisen“, umkreiste das schillernde Geheimnis der „Zeit“ in wissenschaftlichen und künstlerischen Annäherungen, Zitatsammlungen und journalistischen Texten.
„Zeitreisen“ war nach der Ausstellung von 2004 über Luiselotte Enderle, der langjährigen Lebensgefährtin Erich Kästners, die zweite hauseigene Kabinettausstellung, die in den von Ruairí O`Brien für Sonder- und Wanderausstellungen entworfenen Zwillingsskulpturen zu erleben war. Ebenso wie die lebensgroßen Bausteine des Erich Kästner Museums laden auch „Luise und Lotte“ den Besucher dazu ein, die Ausstellungsinhalte selbsttätig zu erforschen und so eigene Entdeckungen und Einordnungen zu machen.
Jede Schublade der zwillingshaften Objekte birgt einen Zeit-Raum: kleine, individuelle Welten also, von denen manche zu einander in Beziehung stehen, andere sich fremd sind. Wie gehen Menschen unterschiedlicher Kulturen mit dem Thema Zeit um? Welche Bedeutung hatte die Zeit in vergangenen Epochen? Was bedeutet sie für uns heute? Welche Zukunftsvisionen aus früheren Zeiten sind bereits Wirklichkeit geworden?
Ob für Minuten oder Stunden – der Besucher konnte 2005 wie heute bei uns in aller Ruhe dem Phänomen „Zeit“ nachspüren und selbstredend begegnet/e er dabei auch Zeitfragen und Zeitvisionen aus Kästners Werk.